EifelX 2013 – and all was well!
[2013/06/10 - mc]

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Diejenigen, die den letzen Teil von Harry Potter auf englisch gelesen haben (was im Übrigen auf mich selbst nicht zutrifft), werden den oben genannten Satz kennen. Und die, die ein bißchen englisch können, werden ihn auch verstehen. Leicht abgewandelt spielt dieser Satz für die dritte Etappe unseres EifelX von Euskirchen nach Trier eine große Rolle. Und Englischkenntnisse ebenso. Klingt alles ein wenig wirr? Dann wünsche ich viel Spass bei der Lektüre des nun folgenden XALPS.DE EifelX 2013 Tourberichts!!

Lange hatten wir auf den vergangenen Freitag hingefiebert! Die fixe Idee, dieses Jahr einen EifelX (das ist ab sofort die einzig wahre und richtige Schreibweise) in größerer Runde zu starten, konnte über den ganzen Winter reifen und gedeihen. Startfoto auf dem Billiger BergUnd wie gesagt – am Freitag war es dann soweit. Die Startvorbereitungen liefen ein wenig chaotisch, weil Bernhard und Achim direkt von der Arbeit, Heike, Andrea und ich direkt aus dem Urlaub, Pascale direkt aus der Bahn und Marc garnicht kam. Klingt schon wieder wirr. Wir trafen uns bei strahlendem Sonnenschein (irgendwie auch tautologisch, ne?) in Euskirchen und schafften es wirklich innerhalb einer Stunde, Marschbereitschaft herzustellen und gegen 15 Uhr in die Eifel aufzubrechen. Unser Fernziel für Sonntag Nachmittag war (wie man an dem Foto oben erkennen kann) Trier.

Energieriegelpause

Der erste Teil der Tour verlief problemlos – bis Pascale sich bei einer „umgestürzter Baum“-Unterquerung mit Helm und Rucksack so im Baum verkeilte, dass ein Absteigen für sie ohne Hilfe nicht mehr möglich war. Hilfe indes blieb aus – wir waren alle mit Lachen beschäftigt. Der Hirnberg war anschließend schnell erklommen und die Zeit für eine erste Pause gekommen.

Käsebrot

Ein Viertel der Tagesetappe lag nun hinter uns. Die Energieriegel zeigten schlagartig Wirkung (daher der Balken…), aber auch Käsebrot funktionierte (daher der andere Balken)! Den nächsten markanten Wegpunkt betreffend, möchte ich aus dem Buch „Wo Göttinnen das Land beschützten“ von Sophie Lange zitieren:

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Besuch im Heidentempel Pesch erinnern, obwohl es schon eine halbe Ewigkeit her ist. Es war ein milder Herbsttag. Vom Waldparkplatz hinter dem Dorf Pesch war ich durch den Wald hoch gekeucht. Der untere Teil des Weges war feucht, das Gebiet dort sumpfig. Es roch modrig. In der kleinen Schlucht sah ich einen Wildschweinkadaver. Verwesungsgeruch hing in der Luft. Doch je höher ich kam, desto klarer und frischer wurde die Luft, desto trockener und heller wurde der Weg. Mir fielen dreistämmige Bäume auf (die später abgeschlagen wurden), wohl schon als Ankündigung für die göttliche Dreiheit, die mich im Tempel erwartete. Diese dreistämmigen Bäume werden gerne als Hinweis auf die himmlische, erdverbundene Ausstrahlung eines archaischen Platzes gesehen.

Rückblickend betrachtet war es vielleicht ein wenig pietätlos von uns, mit dem MTB durch/über diese heidnisch/heilige Stelle zu donnern und auch noch das Häkelschwein zu fotografieren… A propos „Häkelschwein„! Das Häkelschwein, oder auch „Herr Häkelschwein“, war ein treuer Begleiter. Punkt. Das nächste Highlight war sicherlich die Tankstelle in Engelgau. Man kann zwar nicht behaupten, sie würde mediteranes Flair ausstrahlen – nein, sie ist noch nichteinmal besonders schön eingericht, noch irgendwie erhaben gelegen – aber es gab dort Eis, Wasser und Alleskleber.

Achim is möd!

Und den ersten Anruf von Marc! Marc – hartschaffender Architekt und Tennisclubmitglied – konnte die erste Etappe aus Termingründen nicht mitfahren und erkundigte sich just bei unserer Pause in Engelgau, wo er denn abends hinkommen müsse. In Engelgau erreichte uns dann auch ein Anruf des für Abends gebuchten Hotels ‚Brüsseler Höfchen‘ – wo wir denn bleiben würden, man wäre Abends noch geladen… Also gaben wir Gas und erreichten um 19:30h Blankenheim, wo wir prompt unsere ausführliche Einweisung in Bewegungsmelder, Haustürschlüssel und Fäkalienzerhacker erhielten. Letzteres führe ich an dieser Stelle nicht aus. Etwas Sorgen machte uns die Aussage des Hoteliers (Herr Wirtz, mit Z!), wir seien für Blankenheimer Verhältnisse recht spät dran, und es könne schwer werden „etwas zu essen zu finden“. Ich wollte das Essen allerdings nicht suchen, sondern bei einer Kellnerin bestellen und gebracht bekommen!?! Genau das hat dann am Ende auch funktioniert. Bei Beros Grillhouse und Pizzeria bekamen wir reichlich zu essen und – sehr wichtig – endlich reichlich Weizen! Gute Nacht!

Heike auf dem Eifelsteig

Der zweite Tag sollte uns von Blankenheim nach Manderscheid am Meerfelder Maar führen. 75km mit 1600hm warteten auf uns. Also starteten wir zeitig gegen halb zehn und kurbelten die ersten Berge hoch. Marc hatte sich auf seinem geliehenen Stumpjumper 29″ noch nicht so recht eingerichtet, konnte aber schon mit Bestimmtheit sagen, dass der Sattel in den kommenden zwei Tagen beträchtlichen Schaden an seinem „Bürzel“ anrichten würde. Ich für meinen Teil kann an dieser Stelle nur Ilon Protect empfehlen. Die Strecke führte uns angelehnt an den Eifel-Steig zuerst einmal auf ein paar geilen Trails bis Jünkerath, wo wir am Edeka Wasser nachfassten.

Gute Laune!

Bei perfekter Stimmung gings weiter bis Gerolstein, wo wir auf der einen Talseite einen Aussichtsturm bestiegen, anschließend beim Italiener Nudeln aßen und dann auf der anderen Talseite einen weiteren Aussichtsturm bestiegen. Als hätten wir nix anderes zu tun gehabt! Denn, wir waren auf der Flucht vorm Gewitter! Wir konnten es hören, aber es hat uns nicht eingeholt. Wir waren schneller…

Andrea und Heike

In Weidenbach teilten wir uns dann in zwei Gruppen auf – die einen wollten den direkten Weg über die Landstraße nach Manderscheid fahren, während die anderen noch ein paar Höhenmeter und Trails „erfahren“ wollten.

Meerfleder Maar

Am Meerfelder Maar trafen wir auf ein Fernsehteam (welches allerdings nicht wegen uns vor Ort war) und Axel Kalenborn – einen alten Gleitschirm-Fliegerkollegen. Nach etwas Smalltalk folgten wir einem ziemlich spaßigen Trail nach Bettendorf hinab um anschließend dem letzen Berg des Tages in Angriff zu nehmen. Unser Nachtlager „Hotel Schwaben“ bei Debbie & Andy Edwards war schnell gefunden. Was wir allerdings verloren hatten war der zweite Teil unserer Gruppe?! Wo waren Bernhard und Pascale abgeblieben? Ich machte mich ohne Rucksack auf die Suche und fand sie wenige hundert Meter vor dem Ortschild. Alles gut. Bernhard hatte die „Abkürzung über die Landstraße“ nicht so ganz richtig getroffen, so dass Bernhard und Pascale am Ende sogar etwas mehr Kilometer als wie und fast genauso viele Höhenmeter als wie wir in den Beinen hatten.

Lecker, lecker

Im Hotel Schwaben hatten Achim und Marc (unterstützt von Debby & Andy, die uns schnell ein Campingstuhl-Lager auf der Straße aufbauten) bereits mit dem Weizenkonsum begonnen und bekamen nun kurzfristig fleißige Unterstützung von Bernhard und mir. Unschlagbar günstige 2€ pro Flasche Weizenbier ließen uns zur Hochform auflaufen. Aber auch der größte breite Sportler (nicht zu verwechseln mit Breitensportler) muss mal essen und so mussten wir uns beeilen, um kurz vor neun noch was in den Magen zu bekommen. Unsere Rettung war das Gasthaus Brand – super Essen, nette Wirtsleute und Gäste – und die Dorffeuerwehr im Nebenraum. Das hat für manch einen Lacher gesorgt! Platt und satt machten wir uns auf den Rückweg zu Debby und Andy, wo wir im Vorfeld bereits unsere Bereitschaft für weitere Weizenaufnahem angekündigt hatten. Und, zur Freude aller, war die Bar noch geöffnet. Pascale und Heike begaben sich schonmal ins Bett, während wir vier Männer (beaufsichtigt von Andrea) weiter am Bierumsatz werkelten. Aber nach drei Runden waren wir dann auch fertig und begaben uns ins Nachtlager.

Nasser Bernhard

Der dritte und letzte Tag sollte ein Kontrastprogramm zu den vergangenen zwei Tagen bieten. Freitag und Samstag hatten wir richtig gutes Wetter. Am Sonntag hingegen… aber erstmal frühstücken! Auch das Frühstück war der Knaller! Es gab reichlich(!) Brötchen, Toast, Yoghurt, Säfte, Müsli, Käse, Wurst, Eier, alles! Grandios! Da haben sich Debby & Andy richtig Mühe gegeben! Dem entsprechend war die Laune auch richtig gut und das bevorstehende Regenwetter konnte uns (zu diesem Zeitpunkt noch) keine Angst machen. Der erste Streckenteil führte uns über den Lieserpfad, der die einen erfreute und die anderen erschreckte. Und mich hat er sogar abgeworfen: das gibt zwei neue, coole Narben. Unser anschließend durchgeführter Test der Erste Hilfe Ausrüstung war ein voller Erfolg – Andrea hätte auch Ärztin werden können! Nach fünf Kilometern auf dem Rad begann es dann wie aus Eimern zu gießen und irgendwann waren alle Regenjacken durch. Oder, um es mit Harry Potter zu sagen: „And all was wet!“ Die Stimmung ging ein wenig Richtung Keller, aber richtig schlecht wurde sie eigentlich nie.

Racing Heike

Dennoch schien es mir 30km vor dem Ziel sinnvoller zu sein, in Ehren und gemeinsam über Asphalt nach Trier zu radeln, als die letzen Kraftreserven im Schlamm zu verbrennen. Und so haben wir es dann auch gemacht. Bei Niersbach verließen wir den Wald und kurbelten bei immer besser werdenden Bedingungen Richtung Ziel. Irgendwann konnten wir sogar die Regenklamotten wieder ausziehen und im Trikot weiterfahren. In Trier Ehrang verordnete ich der Truppe eine kurze Zwangspause und machte alleine einen kurzen Abstecher zur Packstation am Ehranger Bahnhof. Dort wartete noch eine Überraschung… Die letzten Kilometer legten wir auf dem Moselradweg zurück und erreichten bald in einem für mich sehr bewegenden Moment die „Porta Nigra“. Wir hatten es wirklich alle geschafft! Nach den Zielfotos musste ich dann meine Mitstreiter mit der traurigen Wahrheit konfrontieren: ich hatte Finisher-Medaillen besorgt und diese (damit ich sie nicht schleppen muss) an die Packstation in Ehrang geschickt. Und diese war (man glaubt es eigentlich nicht) am Sonntag defekt und außer Betrieb!!! Zum Glück und weitsichtig wie ich nunmal bin [ 😉 ] hatte ich aber eine einzelne Medaille im Rucksack mitgenommen…

Eine best-of Fotogalerie findest Du hier bei Google+.

Nach einem sehr geilen Leberkäsebrötchen vom Trierer Bahnhof nahm die Tour dann einen „entspannten“ Ausklang im Regionalexpress nach Euskirchen bzw. Köln… 😉Leberkäsebrötchen

PinkPonchoMan!

Die Eckdaten:
Tag 1:   42km /  829hm / Fahrzeit 03:15 / Dauer der Tour 04:15 / GPS-Track
Tag 2:   78km / 1620hm / Fahrzeit 05:56 / Dauer der Tour 09:43 / GPS-Track
Tag 3:   70km /  931hm / Fahrzeit 04:59 / Dauer der Tour 06:05 / GPS-Track
gesamt: 190km / 3380hm / Fahrzeit 14:10 / Dauer der Tour 20:03

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EifelX_2013_komplett

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